Hebräer 1,1-2 - ein Schlüssel zum wahren, dem menschlichen Jesus
Von Anthony Buzzard in "Focus on the Kingdom"; April 2013
Der Hebräerbrief beginnt mit einer ausführlichen Lehre über die Identität des menschlichen Messias, den in einer einzigartigen Weise gezeugten Sohn GOTTES. Das Neue Testament bemüht sich, dem Leser die Identität des wahren Jesus zu vermitteln. "Andere Jesusse" wollen immer nur den wirklichen Jesus der Geschichte und der Realität verdunkeln.
Keiner von uns sollte es sich leisten, auf die harte Arbeit zu verzichten, die mit der Beantwortung der Frage verbunden ist, wer dieser wahre Jesus ist!
Der eine GOTT will nur "im Geist und in der Wahrheit" angebetet werden. Wir müssen uns GOTT nähern, indem wir Tatsachen glauben, die wahr sind und nicht falsch. In 2. Thessalonicher 2,10 appelliert Paulus leidenschaftlich an uns und warnt zugleich, dass Menschen verloren gehen werden,
dafür, dass sie die Liebe der Wahrheit zu ihrer Rettung nicht angenommen haben.
Die Frage der Identität von Jesus und GOTT ist eine todernste Sache. Denn darin ist die Errettung mit eingeschlossen, wie wir in Lk 8,12 nachlesen können, und außerdem das Thema von der Botschaft über das Königreich GOTTES. Es gibt nur einen wahren GOTT und nur einen wahren Messias. Weil Menschen es ablehnten, richtige Dinge und wahre Sachverhalte über den Sohn GOTTES zu glauben, "überließ ER [GOTT] sie ihren verwerflichen Gedanken." (Röm 1,28; NLB) (Wir sind darüber bestürzt, wie die Schrift in der gegenwärtigen Diskussion über die gleichgeschlechtliche Ehen in großem Umfange preisgegeben wird. Hat die Bibel, hat GOTT nichts Verbindliches in dieser Frage zu sagen? Haben die USA nicht den Anspruch erhoben, eine Nation unter GOTT zu sein?)
Aus diesem Grund orientieren wir uns in unserer Definition, wer Jesus ist, fest an Hebräer 1, 1-2. Der Schreiber vermerkt ausdrücklich, dass GOTT in den alttestamentlichen Zeiten nicht durch seinen Sohn gesprochen hat. Erst am Ende dieser alttestamentlichen Epoche hat ER durch Seinen einzigartigen Sohn Jesus gesprochen. Das ist so, weil es vor dem Zeitpunkt, an dem dieser Sohn im Leib Marias in Existenz gebracht worden ist, keinen Sohn gegeben hat (Luk 1,35; Matth 1,18+20: "das in ihr Gezeugte").
"Aber jetzt, am Ende dieser Tage, ist sie [GOTTES Offenbarung] durch Seinen Sohn zu uns gekommen, dem ER alle Dinge zum Erbe gegeben hat und durch den ER die Ordnung der Generationen gemacht hat" (Hebr 1,2; The Bible in Basic English).
"GOTT hat am Ende dieser Tage durch einen Sohn zu uns gesprochen, welcher der vorherbestimmte Herr des Universums ist und durch den ER die Zeitalter gemacht hat" (Weymouth NT).
Der ganze Sinn dieses Verses liegt darin, dass GOTT in den alttestamentlichen Zeiten nicht durch seinen Sohn gesprochen hat. Diese Tatsache schließt zugleich jede Möglichkeit aus, dass der Engel des HERRN in der hebräischen Bibel der Sohn gewesen ist! Man kann es sich nur schwer vorstellen, warum Menschen sich so an der Vorstellung festklammern, dass Jesus ein Engel (oder irgendetwas anderes!) gewesen ist, bevor er gezeugt und als Mensch geboren worden ist. Menschen werden definitiv im Leib ihrer Mütter empfangen! Ein vor-menschlicher Sohn ist eine ganz andere Art von Person und per Definition nicht wirklich Mensch! Wenn man vormenschlich ist, womit gemeint ist, was man ursprünglich ist, dann ist man kein Mensch. Ein vormenschlicher, ursprünglich nicht-menschlicher Jesus ist davon ausgeschlossen, der Messias zu sein, weil der Messias ein direkter Nachkomme Davids sein muss. Ein vormenschlicher Sohn GOTTES wäre älter als sein eigener Vorfahre (David). Warum scheinen Menschen sich mit diesem äußerst verworrenen Bild eines Jesus zufrieden zu geben, der auf geheimnisvolle Weise zugleich Mensch und dann doch nicht Mensch ist?
Falsche Vorstellungen von dem Messias schaden unserer geistlichen Gesundheit und unserem gesunden Menschenverstand. Matthäus und Lukas haben ihre "Geburtsgeschichten" mit der ausdrücklichen und bewussten Absicht geschrieben, den Ursprung des Sohnes GOTTES genau darzulegen ((Mt 1,18; Lk 1,35). Damit wollten sie auf jede mögliche Weise der irrigen Vorstellung entgegenwirken, dass der Sohn GOTTES von außerhalb in den Leib Marias hineingekommen ist. Denn das wäre in keiner Weise eine Empfängnis oder Zeugung gewesen, sondern vielmehr die Verwandlung einer bereits existierenden Person (einer "vormenschlichen" Person) in eine Person, die in geheimnisvoller Weise ihre eigene Empfängnis arrangiert hat, indem sie sich selbst zu einem Fötus reduziert und in Marias Leib implantiert hat! Ruft nicht genau dieses Bild von solch einem bizarren Jesus sofort die Ablehnung seiner Person hervor?
Ein Jesus, der von außerhalb in den Leib seiner Mutter hineingekommen ist, war genau der Irrtum, den der Gnostizismus gelehrt hat und vor dem Paulus und Johannes gewarnt haben. Luther war von der durch die Tradition überlieferten Vorstellung von der Inkarnation eines präexistierenden Gottes, der Sohnes, so indoktriniert, dass er die griechischen Worte in 1.Johannes 4,2 falsch übersetzt hat. Anstatt Johannes korrekt wiederzugeben, der (wie Lukas und Matthäus) vor einem nicht-menschlichen Sohn GOTTES gewarnt hat, hat Luther den griechischen Text wie folgt übersetzt:
Ein jeder Geist, der bekennt, dass Jesus Christus in das Fleisch gekommen ist. (1.Joh 4,2)
Das ist gegenüber dem Original eine falsche Aussage, die glücklicherweise in vielen neueren deutschsprachigen Übersetzungen korrigiert worden ist.
Johannes hat geschrieben, dass jeder, der nicht glaubt und bekennt, dass Jesus Christus "im Fleisch" gekommen ist, d.h. dass er ein richtiger Mensch gewesen ist, in der großen Gefahr steht, sich einen falschen antichristlichen Geist zu Eigen zu machen. In Vers 3 verstärkt Johannes diese Aussage, wenn er sagt: "Jeder, der nicht an diesen Jesus glaubt" – d.h. an diesen, den er gerade als vollen und ganzen Menschen beschrieben hat, der zu unterscheiden ist von einem, der nur ein Mensch zu sein scheint. Satan ist ein cleverer Fälscher. Jeder, der eine halbwegs gute Schulbildung genossen hat, sollte aber den Unterschied zwischen "dem Geist der Wahrheit" und "dem Geist des Irrtums" gut erkennen können (1.Joh 4,6).
Der Sachverhalt ist hier für Johannes exakt der gleiche wie für Paulus in 2.Korinther 11,4. Es gibt falsche Jesusse, die gemieden werden können. Der Teufel ist sehr intelligent! Er verleugnet die Existenz von "Jesus” nicht. Was er tut, - er präsentiert falsche Darstellungen von Jesus – andere "Jesusse". Sie sind gefälschte Messiasse, die nicht zu dem biblischen Entwurf des Messias passen, der gezeugt worden, der im Leib seiner Mutter durch ein göttliches Wunder in Existenz gebracht worden ist.
Psalm 2,7 sagt: Heute [nicht in der Ewigkeit!] habe ICH dich gezeugt, - habe ICH dich in Existenz gebracht
Dieser Vers wird mehrfach im Neuen Testament wiederholt und beschreibt den wahren Messias als jemanden, der durch den Vater in Existenz gebracht (= gezeugt) worden ist. Lukas und Matthäus teilen uns in ihren ins Detail gehenden Berichten gleich zu Beginn unseres Neuen Testaments genau mit, wie und wann dieses erstaunliche Ereignis stattgefunden hat - vor etwa 2000 Jahren. Vor diesem Zeitpunkt war der Messias von GOTT geplant, aber er hat noch nicht wirklich existiert. GOTT hat seinen ganzen Plan entwickelt - immer mit dem Messias im Sinn. Niemand kann "in Existenz kommen = gezeugt werden, empfangen werden, auf die Welt kommen", wenn er bereits vorher existiert! Ist diese einfache Aussage so schwierig zu verarbeiten und zu begreifen? Es ist uns ein Rätsel, warum Menschen sich so an einem vormenschlichen - und deshalb nicht wirklich menschlichen - Jesus klammern. Natürlich sind einige Passagen im Johannesevangelium in raffinierter Weise falsch übersetzt worden, um den Leser zu ermutigen und um ihm zu "helfen", einen Gott, den Sohn, die zweite Person einer Dreieinigkeit bereitwillig anzunehmen. Jesus aber hat den Glauben an den nichttrinitarischen Monotheismus Israels bekräftigt und bestätigt (Mark 12,28-34); 5.Mo 6,4. Die Nachfolger Jesu sollten tunlichst seinen Worten folgen. Diese Warnung wird in Mark 8, 38 sehr deutlich:
Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt … dessen wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters" – bei seinem zweiten Kommen (griechisch: Parusia).