Foren-Beiträge I
In einem Forum (Link dazu) habe ich zwei interessante Beiträge (hier vom 13.04.2010, 01:04) gefunden, die ich gerne wiedergebe. Ich kenne den Autor jedoch nicht persönlich.
"Josef" schrieb:
Liebe Bibel-Freunde
Ich habe diesen Beitrag sehr aufmerksam mitverfolgt, weil mich dieses Thema schon längere Zeit beschäftigt und mir ist dabei aufgefallen, dass hier manchmal mit ziemlich eingefleischten Meinungen gekontert wird, ohne die Argumente des Anderen wirklich verstehen zu wollen.
Ich kann die letzen paar Kommentare nicht einfach so im Raum stehen lassen, weil sie einfach typisch sind für solche Diskussionen, wo es jemand wagt, ein allgemein akzeptiertes Dogma in Frage zu stellen.
Die "trinitarische Keule" ist hier leider unübersehbar…
Ich möchte aber jetzt nicht im Einzelnen darauf eingehen, sondern einfach meine Eindrücke zu dem Thema ganz allgemein weitergeben, selbst wenn das „Damoklesschwert der gelben Karte“ in diesem Forum über mir zu schweben scheint: es soll sich jedoch niemand verletzt fühlen. Es geht um rein biblische Sachverhalte und deren Konsequenzen für unser Glaubensleben.
Benny84 hat z.B. hier einen guten Ansatz gewagt, wurde aber sehr unsanft abgeblockt. Schade, dass seitdem niemand mehr dazu etwas zu sagen hatte, obwohl es ein fundamentales Thema ist für einen Gläubigen, denn es kann doch nicht egal sein, an welchen Gott man glaubt, oder?
Und wir wissen doch alle, wer Gott ist - werden die meisten hier einwenden - wozu also diese Diskussion?
Es wäre zu schön, wenn wir alle dieselbe Sprache sprechen würden zu diesem Thema! Leider ist das nicht der Fall, sondern es gibt da einfach schwerwiegende biblische Gründe, dem Dreieinigkeitsdogma skeptisch gegenüberzustehen. Darum zieht sich dieser Trinitätsstreit in Wirklichkeit ja auch schon über Jahrhunderte hinweg ohne wirklichen Konsens – außer er wurde erzwungen durch Einschüchterungen, Banndrohungen bis zum Mord durch den Klerus.
Ich möchte jeden Forumsteilnehmer einladen, einmal völlig unvoreingenommen die biblischen Aussagen zu diesem Thema zu prüfen.
Leider sind vorgefasste Meinungen und christliche Prägungen aller Art ein Hindernis, die Tücke dieses Dogmas zu entlarven…
Einfache Frage:
Würde jemand ohne der vielen Erklärungen durch unsere Bibellehrer und Prediger jemals auf den Gedanken kommen, dass unser Gott aus 3 Personen bestehen soll, wenn wir nur das einfache Zeugnis Jesu und der Apostel auf uns wirken liesen? Ich wage das zu bezweifeln.
Wir sind geprägt und gefärbt durch eine jahrhundertelange christliche Tradition, in der so manche unbiblischen Dogmen als unverrückbare Tatsachen mitschwingen, sogar schon in unseren Bibelübersetzungen.
Etwas möchte ich noch klären, weil es in einem der letzten Beiträge durchgeklungen ist:
Um die Dreieinigkeitslehre in Frage zu stellen, muss man nicht Zeuge Jehovas sein (ich bin jedenfalls keiner und wehre mich gegen dieses Schubladendenken). Es genügt, die Bibel mit ungefärbter Brille zu lesen, wie es zahlreiche Christen schon lange vor den Zeugen Jehovas getan haben. Die Staatskirche hat sie immer wieder „weggeprügelt“.
Eine Lüge braucht - wie wir immer wieder beobachten können - zu ihrer Aufrechterhaltung halt stets einen riesen Aufwand an Propaganda und Gewalt. Das alles hat die Wahrheit nicht nötig…
Warum muss man sich denn überhaupt die Köpfe einschlagen über ein Thema, über das uns die Bibel so klar Auskunft gibt?
Da brauche ich keine Kirchenväter, um zu erfahren, wer Gott ist. Oder kann mir irgendjemand von euch sagen, was die Kirchenväter an neuen wertvollen Erkenntnissen anbieten konnten, die uns nicht schon die Bibel viel klarer sagen hätte können?
Worüber in jener dunklen Zeit am meisten gestritten wurde, waren größtenteils Irrlehren und viele davon wurden später zur Staatsreligion erklärt… Wie viel Blutvergießen haben doch diese „neuen Erkenntnisse“ im Laufe der Kirchengeschichte ausgelöst…!
Nun zum Thema:
Ich wundere mich nur, wie man so eindeutige Verse wie folgende einfach so verbiegen kann, dass sich ein völlig anderer Sinn ergibt:
1.Kor 8:6 "...so haben wir doch nur einen Gott, den Vater (also nur 1 Person!), von welchem alle Dinge sind und wir zu ihm… "
Was gibt es an diesem Vers zu rütteln? Geht es noch klarer?
(Wie können wir dann behaupten, dass Gott aus 3 Personen bestehen soll: Vater, Sohn, Heiliger Geist? Hier haben Menschen etwas hinzugefügt und sich einen neuen Gott konstruiert- nach ihrem Bilde...!
Wie können wir als bibeltreue Christen solch gotteslästerliches Dogma einfach widerspruchslos dulden??)
Joh 20:17 „... Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.“
(wenn also Jesus den selben Gott hat wie wir, wie kann er dann selbst Gott sein? Jesus nennt sich selbst „unser Bruder“. Würde uns Gott jemals „Bruder“ nennen?? Wir sind bestenfalls „Kinder“ Gottes. Da gibt es schon ein gewaltiges Problem mit dieser Dreieinigkeitslehre.
Ich denke, wir sollten wieder ganz neu anfangen, die Aussagen der Bibel konsequent anzuwenden, und nicht mit zweierlei Maß zu messen, wie man es mit Gott und Jesus macht – einmal Mensch, einmal Gott, einmal beides… Redet so die Bibel? Wenn Jesus als „Zweiter Mensch“ bzw. als „letzter Adam“, als Erstling einer neuen Menschheit, beschrieben wird, wie kann man ihn, den „Menschensohn“ dann im nächsten Augenblick reinen Gewissens wieder als „wahren Gott“ darstellen, nur damit ein unhaltbares Dogma Recht bekommt? Lasst uns doch wieder biblisch nüchtern denken!
Die Bibel beschreibt uns Jesus als den Messias Gottes und nicht als Gott. Er ist für uns Herr und König, aber nicht Gott. Er wird uns stets als Gottes Beauftragter beschrieben, der ein vollkommener Tempel des Heiligen Geistes (= die Gegenwart des Vaters) war, der in ihm wohnte und wirkte: „Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber“ (2Kor 5,19). „…Der Vater aber, der in mir wohnt, tut die Werke.“ (Joh.14,10) Das erklärt auch die göttliche Vollmacht Jesu und seine Zeichen und Wunder.
Sind nicht auch wir ein „Tempel des Heiligen Geistes“, in dem Gott seine Werke tun möchte? Werden wir deshalb zu Gott?
Jesus gebührt sicher alle Ehre, aber wir nehmen dem Vater die Ehre und einzigartige Majestät, wenn wir Jesus zu einem wesensgleichen Gott machen und ihm Titel geben, die nur der Vater besitzt (Ewiger, Allgewaltiger, Allgegenwärtiger, Allwissender, Unsterblicher, Schöpfer von Himmel und Erde…), wo doch Jesus in der Bibel als der stets vom Vater Beschenkte und vom Vater Abhängige auftritt.
Wie passt denn das zu einem gleichrangigen Gott? „Was nennst du mich gut? Einer ist gut, Gott allein.“ Jesus verweist stets auf seinen Vater, wenn er von "Gott" redet.
Einige gehen sogar so weit, dass sie Jesus und Jahweh als identisch sehen. Wo entnehmen wir das der Bibel? Er kam zwar im Namen seines Vaters (Jahweh), aber das machte ihn nicht zu Jahweh selbst, denn Jesus war auf Erden und Jahweh im Himmel… Wird hier überhaupt noch ein Unterschied gemacht?
2.Thes 2:16 "Er aber, unser Herr Jesus Christus, und Gott, unser Vater, der uns hat geliebt und uns gegeben einen ewigen Trost ....."
„Jesus…und Gott, unser Vater“ – achten wir überhaupt noch auf das kleine Wörtchen „und“ in diesem Vers? Und solche Verse gibt es unzählige in der Bibel, die klar den Unterschied zwischen GOTT und Jesus, GOTT und Lamm Gottes herausstellen.
Ein Mythos braucht künstliche Götter.
Die Bibel hingegen braucht nur einen einzigen wahren Gott - und den sollten wir auch so stehen lassen wie er beschrieben wird.
Joh 17:3 "Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen."
(hier spricht Jesus zu seinem Vater und nennt ihn den „allein wahren Gott“. Wie kann man ihm da unterstellen, dass auch er „wahrer Gott“ sei? Hat Jesus jemals solch blasphemische Aussagen gemacht? „Mein Vater ist größer als ich“, sagte er. … Nirgendwo finden wir in der Bibel die Bezeichnung „Gott, der Sohn“, sondern stets „Sohn Gottes“. Warum genügt uns das nicht?)
Die Bibel ist in sich völlig konsistent und konsequent.
Erst unsere dogmatisch gefärbte Sichtweise der biblischen Aussagen schafft die Probleme.
Weitere unzählige Bibelstellen wären noch anzuführen, die Gott als eine einzige Person darstellen und Jesus als seinen Gesalbten bzw. Gesandten (Siehe Ps. 2, also schon im Alten Testament!).
Die Dreieinigkeitslehre hingegen macht all diese Bibelstellen zu einer bloßen Farce, nach dem Motto: 1+1+1=1!
Für die christliche Urgemeinde des 1.Jhds war es noch kein Streit-Thema, ob Gott nun 1 oder 3 Personen sei. Für sie war es völlig normal, dass Gott nur eine einzige Person sein kann. Der Vater war stets das Ziel der Anbetung.
Das Problem entstand erst da, wo die Kirchenväter mit Philosophie und Gnosis zu spekulieren angefangen haben. (das kann jeder nachprüfen). Von da an begannen die fruchtlosen Debatten über die Gottheit, die schließlich im 4.Jh. darin gipfelten, dass Jesus zum Gott ernannt und kurz darauf noch der Heilige Geist als dritte Person hinzugefügt wurde, damit das heidnische Trio (in christlicher Form) vollständig war.
Natürlich lassen sich immer wieder Verse in der Bibel finden, die eine Irrlehre untermauern. - aber nur so lange, als man die klaren Aussagen der Bibel ignoriert.
Es ist einfach nicht seriös, die klaren und eindeutigen Verse, die keinen Zweifel offen lassen, einfach totzuschweigen oder wegzuerklären, während man eine Fülle von alternativen Versen anführt, um genau das Gegenteil zu beweisen, obwohl man diese auch anders interpretieren könnte. Genau das wird in den Trinitätsdebatten gemacht.
Wenn Paulus den Vater als einzigen Gott darstellt, haben da noch weitere Personen Platz?
Die katholischen Kirchenväter haben das (unbiblische!) Kunststück zustande gebracht, aus dem Ein-Personen-Gott (Vater bzw. Jahweh) plötzlich einen Drei-Personen-Gott zu fabrizieren! Das wurde per Konzilsbeschluss für alle Christen für verbindlich erklärt unter Banndrohungen für alle, die das ablehnten.
Mt 15:6 „…so setzt ihr Gottes Wort durch eure Überlieferungen außer Kraft.“
Wenn sogar katholische Theologen offen zugeben, dass die Dreieinigkeitslehre nicht aus der Bibel ableitbar ist, sondern aus der Tradition entstanden ist -also eine Menschenlehre ist! – wie können wir es noch länger ertragen, diesen falschen Gottesbegriff in unseren Verkündigungen weiter zu verwenden?
Die Kirchenväter sind nicht in der Apostellehre geblieben, sondern in Philosophie und Menschenweisheit abgedriftet. Und wir heutigen Christen kleben immer noch an deren unbiblischen Dogmen fest.
Was würde wohl Paulus heute sagen zu den vielen „Unterstützungserklärungen“ dieses rein katholischen Dogmas, durch die man seine klaren Aussagen am laufenden Band verzerrt und verbiegt?
Ist uns eigentlich bewußt, dass wir protestantischen Christen im Grunde eifrige Dogmenhüter der katholischen Kirche sind? (Heidnische Feste, Sonntagsheiligung, Dreieinigkeitsdogma,…)
Wir haben mehr denn je eine gründliche Reformation nötig, die mit all den unbiblischen Dogmen und Traditionen aufräumt, die sich heute in fast sämtlichen christlichen Gemeinden fest etabliert haben und die mit frommen Phrasen akribisch verteidigt werden. Wir müssen wieder zurück zur reinen Apostellehre, wenn wir wirklich Gott die Ehre geben wollen und nicht den Erfindern von Menschenlehren.
Immer mehr Christen weltweit erkennen , dass da in unseren Verkündigungen Einiges faul ist und nicht „100% Sola Scriptura“, auch wenn es immer wieder so dargestellt wird.
Luther war mit seiner Reformation leider nicht konsequent genug (ohne ihm jetzt einen Vorwurf zu machen!).
Der „katholische Geist“ reicht bis in die Freikirchen hinein.
Es liegt an uns, die reine Apostellehre wieder auf den Leuchter zu stellen, mit allen Konsequenzen, die ein Schwimmen gegen den ökomenischen Strom mit sich bringt. Jesus war stets Non-Konformist. Er war stets ein Mann der Wahrheit ohne Doppelzüngigkeit.
Dafür wurde er so gehasst von den Gralshütern der jüdischen Menschenlehren.
Wo sind die Boröa-Christen, die den unbiblischen Dogmen endlich die Stirn bieten und wirklich nach der Heiligen Schrift prüfen und nicht nach vorgekauten Meinungen – selbst wenn sie von gesegneten Gottesmännern stammen sollten - auch sie waren (oder sind) auch nur Menschen...
Als Einstiegshilfe zum Umdenken möge dieser Link dienen:
Herzliche Grüße und Gottes Segen
Josef